KNIEGELENK

Femoropatellare Dysplasie (nach außen laufenden Kniescheibe):

 

Schmerzende Knie können aus unterschiedlichen Einflüssen und Ursachen heraus resultieren. Nicht immer müssen Über- und Fehlbelastungen der Knie zu diesen Symptomen führen. Manchmal können es auch angeborene organische Abnormitäten und Fehlstellungen  sein.

Ursachen:

Anlagebedingte Minderausbildungen der Kniescheibe oder der Oberschenkelrolle können zu einer veränderten Passform von Kniescheibenrückfläche und korrespondierender Rinne in der Oberschenkelvorderseite führen.

Symptome:

Meist machen sich die Beschwerden beim Bergabgehen, Treppensteigen, Wandern, Laufen oder beim Aufstehen aus einer gehockten Haltung bemerkbar. Bei diesen Bewegungen ist ist die Belastung beziehungsweise der Zug und der Druck auf die Kniescheibe und die Kniescheibensehne, in die sie eingebettet ist, besonders stark. Häufig sind die Beschwerden eine Folge von Überlastung.

Therapie:

Durch spaltung  der äußeren Aufhängung der Kniescheibe (Lateral Release), die mit einer minimalinvasiven arthroskopischen ambulanten Operation durchgeführt ist, wird eine  korrektur der Fehlstellung erzielt.

Freier Gelenkkörper im Kniegelenk:

 

Die Gelenkmaus im Knie ist eine Erkrankung, die bei Osteochondrosis dissecans oder Morbus Ahlbäck auftreten kann. Es löst sich hierbei ein umschriebener Knochenbezirk mit Knorpel aus der Umgebung. Dabei wird ein freier Gelenkkörper gebildet. Man spricht in diesem Fall von einer Gelenkmaus, die das Mausbett verlassen hat.

Ursachen:

Durchblutungsstörungen am Kniegelenk können zum Auslösen von freien Gelenkkörpern (Gelenkmaus) führen. Freie Gelenkkörper können aber auch anlagebedingt oder abnutzungsbedingt im Kniegelenk vorhanden sein oder entstehen.

Symptome:

Es treten belastungsabhängige Schmerzen und Blockierungen ‚Giving-way‘-Episoden angegeben.  Die Patienten klagen häufig über eine endgradige Bewegungseinschränkung.

Therapie:

Durch eine minimalinvasive arhtroskopische Operation des Knies, die ambulant durchzuführen ist, werden freie Gelenkkörper entfernt und damit die weitere Beschädigungen des Gelenkknorpels vermieden.

Knorpelschaden des Kniegelenkes:

 

Die im Gelenk gegenüberliegenden Knochenanteile sind von Knorpel überzogen. Diese glatte, feste und elastische Schicht sorgt dafür, dass sich das Gelenk leicht und reibungsfrei bewegen lässt. Bei Beschädigung dieser Schicht spricht man von Knorpelschaden (Chondropathie) die von 1bis 4 Grad klassifiziert sind.

Ursachen:

Meist sind unfallbedingte Verletzungen mit starker Lasteinleitung auf das Kniegelenk Auslöser für frühzeitige Knorpelschäden. Zusätzlich als Nachfolge von Fehlstellungen oder  vorausgegangene Gelenkerkrankungen wie Rheuma, Durchblutungsstörungen des Knochens oder abgelaufene Infektionen.

Therapiemöglichkeiten:

Mäßig ausgeprägte Veränderungen (Frühstadien der Gonarthrose) können sehr gut mit intraartikularen Hyaluronsäureinjektionen behandelt werden. Die injizierte Hyaluronsäure gibt der Gelenkflüssigkeit die verlorene Viskosität zurück. Die Hyaluronsäure ist verantwortlich für die schmierende Konsistenz der Synovialflüssigkeit. Die Hyaluronsäure hat eine ähnlich wichtige Funktion wie das Öl in Motor und Getriebe eines Autos.

Bei Mässigen Knorpelschaden kommen knorpelglättung, Anbohrungen und Knorpel-Knochen-Transplantation in Frage.  Mit minimalinvasiven arthroskopischen Operationen werden Knorpelbehandlung gezielt durchgeführt werden.

Bei hochgradigen Knorpelschaden und kompletter Entknorpelung bleibt häufig nur der endoprothetische Ersatz des Kniegelenkes (Voll- oder Teilprothesen).

Verletzungen von Innen- und Außenmeniskus (Meniskopathien):

 

Menisken sind Stoßdämpfer und Kraftüberträger im Knie. Menisken sind C-förmige, faserige Knorpel. Sie liegen im Kniegelenk wie ein Keil zwischen den Gelenkflächen von Schienbein- und Oberschenkelknochen.

Ursachen:

Auslösend sind meist Verdrehbewegungen des Oberschenkels gegen den fixierten Unterschenkel

zum Beispiel bei Sportarten wie Skifahren oder Fußball(traumatisch bedingt). Ein Meniskusriss entsteht aber auch bei altersbedingtem Verschleiß oder einer chronischen Überbelastung des Kniegelenks, zum Beispiel bei manchen Berufsgruppen mit überwiegend hockender Tätigkeit, etwa Fliesenleger.

Symptome:

Bei einem akuten Meniskusriss treten die Schmerzen meist ganz plötzlich auf, bei degenerativen Veränderungen im Knie entwickeln sie sich über längere Zeit und werden immer schlimmer. Typisch ist ein brennender, messerstichartiger Schmerz bei Drehbewegungen des Oberschenkels gegen den fixierten Unterschenkel. Je nach Schädigungsform des Meniskus können Einklemmungserscheinungen mit ausgeprägter Bewegungseinschränkung resultieren.

Therapie:

mit einer minmalinvasiven arthroskopischen Operation des Knies, die ambulant durchgeführt ist, werden Meniskusschäden behandelt. Die Operationsverfahren sind von der Lokalisation der Schädigung und dem Patientenalter abhängig.

Vordere Kreuzbandruptur ( Vorderer Kreuzbandriss):

 

Das vordere Kreuzband ist eines von 4 wichtigen Stabilisierungsbändern im Kniegelenk und verhindert, dass sich der Unterschenkel gegenüber dem Oberschenkel nach vorne verschiebt.

Ursachen:

Die meisten Ereignisse, die zu Kreuzbandverletzungen führen, sind Sportunfälle: Sportarten mit schnellen Richtungswechseln haben die höchste Raten an Kreuzbandverletzungen wie Fußball und Handball.

Symptome:

Durch einen Riss des vorderen Kreuzbandes wird das Knie instabil.  Eine Kreuzbandruptur kann ein Wackelgefühl im Knie und sogar ein wiederholtes Wegknicken des Beins verursachen. In der weiteren Folge des Kreuzbandrisses kommt es häufig zu einem Meniskusriss oder Knorpelschaden. Hieraus entwickelt sich dann im Laufe von Jahren ein schwerer Kniegelenkverschleiß, eine Arthrose.

Therapie:

Die Operation erfolgt minimal-invasiv durch Arthroskopie. Hierbei werden lediglich zwei oder drei nur wenige Millimeter kleine Zugänge für eine Minikamera und für feinste OP-Instrumente notwendig. Als Transplantat können entweder zwei Sehnen an der Innenseite des Oberschenkels (Semitendinosussehne, Grazilissehne) verwendet werden oder ein Teil aus der Kniestrecksehne (Patellasehne oder Quadricepssehne).  Die Fixierung erfolgt mit schraubenartigen Implantaten, sogenannten Interferenzschrauben, die  aus bioresorbierbarem Material bestehen.